vom Trampelpfad zur Autobahn

 

Jeder von uns kennt sie: die Gewohnheiten. Morgens, wenn wir aufstehen und uns die Tasse Kaffee holen, oder uns abends vor dem Schlafengehen die Zähne putzen, oder bei der Arbeit die stündliche Zigarettenpause einhalten, oder immer an derselben Raststätte anhalten, wenn wir von Basel ins Tessin fahren. Oder sei es, immer freitags das Bad zu putzen oder an Weihnachten jährlich Kartoffelsalat mit Würstchen zu essen..! Jeder Mensch hat so seine Gewohnheiten, bei allen zeigen sie sich anders.

 

Aber alle haben wir sie, die Gewohnheiten. Das ist auch gut so! Denn: Gewohnheiten können sehr beruhigend wirken und werden so oft zu regelrechten Ritualen. Wenn wir Babies beobachten, merken wir schnell, dass sie ausgeglichener sind, wenn sie Rituale kennen. Irgendwie braucht also der Mensch schon von klein an Rituale. 
Nun gibt es natürlich auch Gewohnheiten, die zu Ritualen geworden sind, welche sich destruktiv auf unser Leben auswirken können. Sei das nun die Zigarettenpause, oder die Gewohnheit viel zu viel zu arbeiten, oder auch Emotionen mit übermässiger Nahrung zu regulieren. Jede Handlung kommt aber nicht von ungefähr. 
Das was unsere Handlungen steuert, sind immer unsere Gefühle! Und wer steuert denn unsere Gefühle? ..  Der Nachbar? Der Partner? Die Oma? .. Na? .. Nein, es sind nicht die anderen... Nein, wir sind nicht ausgeliefert und nein, es gibt auch keine böse Fee, die unsere Gefühle steuert, .. wir steuern unsere Gefühle selbst, nämlich mit unseren Gedanken. 
Das heißt, der Ort, wo alles anfängt ist unser Kopf! Unser Gehirn. Dort gibt es nämlich unzählige Synapsen. Diese kann man sich wie Straßen vorstellen, die miteinander verbunden sind und leuchten, sobald man sie benutzt. Wenn der Mensch nun ständig eine Strasse zum Leuchten bringt, die ihm schadet, dann wirkt sich das natürlich negativ auf sein Leben aus. Das Drama geht noch weiter; je mehr eine Strasse leuchtet, umso breiter und befahrener wird sie. Das heisst, wir haben mit unseren wiederholenden Gedanken und somit Taten regelrechte Autobahnnetze in unserem Gehirn kreiert. Um diese umzuprogrammieren, bedarf es neuer Strassen. Aber wie man ja bekanntlich weiss, wurde die A2 auch nicht in ein paar Minuten erbaut. Das bedeutet, diese neuen Trampelpfade müssen oft betreten und beleuchtet werden, damit sie sich zu Autobahnen entwickeln. UND: die alten Autobahnen dürfen nicht mehr benutzt werden,    damit sie nach und nach verblassen und verschwinden. 
Das wäre dann eine sogenannte Synapsenumprogrammierung! Viel Spass :-) !